Die Tonindustrie Scheibbs war eine Keramikmanufaktur der Zwischenkriegsjahre in Scheibbs, mit Verbindung zur Wiener Werkstätte. 80% gingen in den Export in die USA und finden sich heute in Sammlungen in New York.

Entwürfe von Rudolf Knörlein, Elisabeth Krippel, Adelgunde Krippel, Gudrun Baudisch, Walter Bosse, Hilde Heger, Helene Dörr, Alexander Mathé, Ria Kratzig, Josef Hoffmann, Franz Schleiß, Michael Powolny, Elisabeth Lachnit, Lotte Calm

Wie viele andere Keramikwerkstätten musste sie aufgrund der Rezession Anfang der 1930er Jahre Konkurs anmelden. Der Stil ist vornehmlich dem Expressionismus zuzuordnen, mit einem Hang zur Groteske und unter Einflüssen fernöstlicher und naiver Kunst.

Die Tonindustrie Scheibbs wurde 1923 vom Wiener Großgärtner Ludwig Weinbrenner in Scheibbs gegründet. Dieser war der Sohn eines Wiener Großgärtners, der in Floridsdorf und Strebersdorf seine Gärtnereien hatte. Weinbrenner selbst studierte an der Technischen Universität Wien, schloss allerdings nicht ab, war aber kulturell interessiert und künstlerisch begabt und wurde vorerst erfolgreicher Züchter von Orchideen, Kakteen, Rosen und Hortensien als Wiener Stadtgärtner.

Österreichisches Torpedoboot der Kaiman-Klasse
1910–1911 war er auf Einladung der österreichischen Regierung mit einer Kommission auf einer Reise in den Fernen Osten – Japan, später auch China und Sumatra – gewesen, von wo er exotische Pflanzen, Kunstschätze und Kuriositäten auf dem kaiserlichen Torpedoboot der k.u.k. Marine nach Österreich mitbrachte. Kaiser Franz Joseph I. hatte damals die Absicht, den dalmatinischen Karst, der durch den Kahlschlag der Venetianer im Lauf der Jahrhunderte entstanden war, aufforsten zu lassen, worin die Japaner führend waren.

Scheibbsbachhof
Nach dem Tod seiner Frau 1916 und Unstimmigkeiten innerhalb der Familie, zog Weinbrenner mit seiner zweiten Frau, die er 1919 geheiratet hatte, nach Scheibbs. Dort kaufte er von einem Bekannten das Gut Scheibbsbachhof neben dem Krankenhaus Scheibbs, wo er eine Gärtnerei mit japanischem Garten und Teehaus einrichtete und viele asiatische Kuriositäten ausstellte, darunter ein Samuraischwert, Elfenbeinarbeiten, Seidenmalereien und Teile einer japanischen Rüstung.

Weinbrenners japanisches Teehaus in seinem Garten
Weinbrenner führte ein offenes Haus, er hielt ein Huzi, ein Huzulenpferdchen, das er vor seine Kutsche spannte, und lud öfter die benachbarten Spitalsärzte ein, die mit Sezierbesteck Wild zerlegten. Er hielt Hühner und Schweine, belieferte mit den Eiern per Bahn Wiener Hotels, machte Marmelade und brannte Liköre. Das alles neben seiner Tätigkeit als Gärtner, wo er Rosen, Orchideen, Gladiolen und Hortensien züchtete.

Weinbrenner mit seinem Huzi
Auf seinem Grundstück, einem Hangstück, das seit Jahrhunderten Laymberg genannt wird – Laim ist eine alte Bezeichnung für Lehm, Ton –, entdeckte er auch ein kleines Tonvorkommen und gründete infolgedessen eine Manufaktur. Weinbrenner begann mit dem Wiener-Werkstätten-Künstler und späteren Leiter der Gmundner Keramik Rudolf Knörlein als Werksleiter und mit den Schwestern Elisabeth und Adelgunde Krippel, beide diplomierte Schülerinnen von Michael Powolny, auf dem Areal seiner eigenen Gärtnerei eine vorerst provisorische kunstkeramische Produktion aufzuziehen.
Bald übersiedelte er in die durch Konkurs freigewordenen Gebäude der Achsen- und Weichgussfabrik Gaißmayer & Schürhagl in Scheibbs-Heuberg beidseits des Flusses Erlauf und lernte an die fünfzig arbeitslose Metallarbeiter als Keramikhilfskräfte an. Nachdem das Tonvorkommen gering und von mäßiger Qualität war, musste bald Ton aus Deutschland importiert werden.
Über diese ersten Mitarbeiter und über seine guten Kontakte zu Powolny und den anderen in Wien aktiven Keramikkünstlern kam Weinbrenner in Kontakt zur Wiener Werkstätte (WW), die in Wien eine eigene Keramikwerkstätte betrieb. So entstand eine Reihe von Objekten, die mit dem Scheibbser Stempel und dem der Wiener Werkstätte gemarkt sind. Ob sie in Scheibbs für die WW hergestellt wurden bzw. über die WW in den Verkauf kommen sollten, oder ob die WW in Scheibbs eigene Entwürfe anfertigen ließ, konnte bislang nicht geklärt werden. Solche Verbindungen der WW gab es auch unter anderem zu Gmunden.

Tonindustrie Scheibbs Katalog
Sehr rasch bekam das Unternehmen einen beachtlichen Umfang, über achtzig Prozent der Produktion gingen in den Export. Alle europäischen Länder, vorwiegend aber Nord- und Südamerika, von wo eigene Einkäufer kamen, bestellten und im Voraus bezahlten, wurden beliefert. Für den Versand gab es sogar eine eigene Holzwolle- und Kistenerzeugung in der Firma.

Weinbrenners Garten
Von Anfang an produzierte Weinbrenner im eigenen Interesse für seine Gärtnereien. In der Erzeugung der Tonwaren nahmen Gartengeschirre, Über-, Bonsai- und Kaktustöpfe, Jardinieren und Vasen aller Art einen breiten Raum ein. Dabei wurde auch die einfachste Irdenware künstlerisch aufwändig gestaltet und hochwertig ausgeführt. Auch schlug Weinbrenners Liebe zur fernöstlichen Kultur, insbesondere zur chinesischen und japanischen Gartengestaltung, die er im Zuge mehrerer Reisen in den fernen Osten (Japan, China, Sumatra) kennen gelernt hatte, deutlich nieder. Es ließ von einigen der fernöstlichen Töpfe, die er aus Asien mitgebracht hatte, Gipsformen anfertigen und diese Töpfe in Serie gehen. Die Abdrücke waren so exakt gemacht, dass sogar die ursprünglichen asiatischen Schriftzeichen am Gefäßboden erhalten blieben und sich so auf den neuen Scheibbser Töpfen fanden.
Knörlein und den Krippel-Schwestern folgten als Keramikkünstlerinnen Hilde Heger und Helene Dörr. Mit ihnen kam ein noch stärkerer Einfluss der Wiener Werkstätte nach Scheibbs. Beide hatten – wie schon Rudolf Knörlein – unter anderem bei Vally Wieselthier, der bedeutendsten Keramikkünstlerin des Wiens der 1920er Jahre, gelernt oder praktiziert. Es entstanden außergewöhnliche, expressive und bizarre Tonwaren. Heger war ab 1925–1927 in Scheibbs, Dörr von 1924–26.
Die Steingutproduktion war zwischen rechtem Erlaufufer und Straße in einer der ehemaligen Gaißmayer & Schürhagl-Werkstätten untergebracht. Die Rohlinge brachte eine Art Förderband entlang der Holzbrücke zum Brennofen über die Erlauf. Es gab einen eigenen, gedruckten Warenkatalog, der verschiedenste Gebrauchsartikel aus Steingut beinhaltete, von Speise-, Kaffee- und Teeservices über Zierteller, Vasen, Puppengeschirr bis zu Sanitärbedarf. So stand diese Steinguterzeugung in Kontrast zur Kunstkeramik des linken Erlaufufers, in Design und Dekor lehnte sich diese vielfach an bestehende Vorbilder an wie die Wilhelmsburger Keramik oder Villeroy & Boch, es gab aber auch kunstvolle Entwürfe von Josef Hoffmann im späten Jugendstil.

Stadtwappen am Scheibbser Rathaus in Relieffliesen der Tonindustrie
1926 wurde das Stadtwappen von Scheibbs von Johann und Alois Illek zur zweiten Stadterhebung angefertigt und war ein Geschenk der Tonindustrie an die Stadt Scheibbs. Als Vorlage diente der Wappenbrief aus dem Jahr 1537.


Nach dem Schwarzen Freitag, dem Banken- und Börsencrash 1929 in den USA, war das Amerikageschäft schlagartig zu Ende und in Österreich herrschten Armut und Arbeitslosigkeit. Weinbrenner musste alle Künstler und alle teuren Fachleute entlassen. Der Exekutor war ständiger Gast, die Firma war nicht mehr zu halten, 1933 erfolgte die Schließung nach Konkurs der Firma und privaten Schwierigkeiten, die sich für den Gründer ergaben, der 1932 über Portugal nach Paraguay emigriert war und seine Frau und Kinder zurückließ. Anlass für dieses panische Verhalten dürfte die Angst vor einem Verfahren wegen fahrlässiger Krida gewesen
Sein Besitz wurde versteigert, nur die Firma blieb offiziell seinen beiden Kindern Martha und Theo, stand aber unter Zwangsverwaltung. 1933 war für kurze Zeit Villeroy & Boch Eigentümer. Der Scheibbsbachhof wurde ersteigert von Henriette Stoyanoff, Gattin des damaligen bulgarischen Botschafters in Wien, die zu Silvester 1933 mysteriös verstarb. Die Grundstücke der Gärtnerei wurden parzelliert und schon in den 60er Jahren etablierte sich dort wieder eine Gärtnerei. Die Kinder Weinbrenners mussten sich in Deutschland auf einer Hühnerfarm verdingen, seine Frau ließ sich scheiden und ging nach Wien zurück.

Ludwig Weinbrenner meldete sich per Post immer wieder aus dem Exil, kam aber nie mehr nach Europa zurück. Er nahm als Koch an einer Expedition Teil und verdingte sich als Truppenkoch im Krieg zwischen Paraguay und Bolivien. Er betrieb mit einem italienischen Kompagnon eine Import-Export-Firma, die gut lief, aber vom II. Weltkrieg jäh beendet wurde. Mit einem spanischsprechenden Kompagnon gründete er eine Tonerzeugung, die im Bankrott endete. In Asunción malte er Bilder und Porträts und arbeitete als Buchhalter in einem Hotel. Weinbrenner hatte 1934 ein drittes Mal geheiratet und starb verarmt 1966 an Krebs.

Die Tonindustrie Scheibbs war eine Keramikmanufaktur der Zwischenkriegsjahre in Scheibbs, mit Verbindung zur Wiener Werkstätte. 80% gingen in den Export in die USA und finden sich heute in Sammlungen in New York.

Entwürfe von Rudolf Knörlein, Elisabeth Krippel, Adelgunde Krippel, Gudrun Baudisch, Walter Bosse, Hilde Heger, Helene Dörr, Alexander Mathé, Ria Kratzig, Josef Hoffmann, Franz Schleiß, Michael Powolny, Elisabeth Lachnit, Lotte Calm

Wie viele andere Keramikwerkstätten musste sie aufgrund der Rezession Anfang der 1930er Jahre Konkurs anmelden. Der Stil ist vornehmlich dem Expressionismus zuzuordnen, mit einem Hang zur Groteske und unter Einflüssen fernöstlicher und naiver Kunst.

Die Tonindustrie Scheibbs wurde 1923 vom Wiener Großgärtner Ludwig Weinbrenner in Scheibbs gegründet. Dieser war der Sohn eines Wiener Großgärtners, der in Floridsdorf und Strebersdorf seine Gärtnereien hatte. Weinbrenner selbst studierte an der Technischen Universität Wien, schloss allerdings nicht ab, war aber kulturell interessiert und künstlerisch begabt und wurde vorerst erfolgreicher Züchter von Orchideen, Kakteen, Rosen und Hortensien als Wiener Stadtgärtner.

Österreichisches Torpedoboot der Kaiman-Klasse
1910–1911 war er auf Einladung der österreichischen Regierung mit einer Kommission auf einer Reise in den Fernen Osten – Japan, später auch China und Sumatra – gewesen, von wo er exotische Pflanzen, Kunstschätze und Kuriositäten auf dem kaiserlichen Torpedoboot der k.u.k. Marine nach Österreich mitbrachte. Kaiser Franz Joseph I. hatte damals die Absicht, den dalmatinischen Karst, der durch den Kahlschlag der Venetianer im Lauf der Jahrhunderte entstanden war, aufforsten zu lassen, worin die Japaner führend waren.

Scheibbsbachhof
Nach dem Tod seiner Frau 1916 und Unstimmigkeiten innerhalb der Familie, zog Weinbrenner mit seiner zweiten Frau, die er 1919 geheiratet hatte, nach Scheibbs. Dort kaufte er von einem Bekannten das Gut Scheibbsbachhof neben dem Krankenhaus Scheibbs, wo er eine Gärtnerei mit japanischem Garten und Teehaus einrichtete und viele asiatische Kuriositäten ausstellte, darunter ein Samuraischwert, Elfenbeinarbeiten, Seidenmalereien und Teile einer japanischen Rüstung.

Weinbrenners japanisches Teehaus in seinem Garten
Weinbrenner führte ein offenes Haus, er hielt ein Huzi, ein Huzulenpferdchen, das er vor seine Kutsche spannte, und lud öfter die benachbarten Spitalsärzte ein, die mit Sezierbesteck Wild zerlegten. Er hielt Hühner und Schweine, belieferte mit den Eiern per Bahn Wiener Hotels, machte Marmelade und brannte Liköre. Das alles neben seiner Tätigkeit als Gärtner, wo er Rosen, Orchideen, Gladiolen und Hortensien züchtete.

Weinbrenner mit seinem Huzi
Auf seinem Grundstück, einem Hangstück, das seit Jahrhunderten Laymberg genannt wird – Laim ist eine alte Bezeichnung für Lehm, Ton –, entdeckte er auch ein kleines Tonvorkommen und gründete infolgedessen eine Manufaktur. Weinbrenner begann mit dem Wiener-Werkstätten-Künstler und späteren Leiter der Gmundner Keramik Rudolf Knörlein als Werksleiter und mit den Schwestern Elisabeth und Adelgunde Krippel, beide diplomierte Schülerinnen von Michael Powolny, auf dem Areal seiner eigenen Gärtnerei eine vorerst provisorische kunstkeramische Produktion aufzuziehen.
Bald übersiedelte er in die durch Konkurs freigewordenen Gebäude der Achsen- und Weichgussfabrik Gaißmayer & Schürhagl in Scheibbs-Heuberg beidseits des Flusses Erlauf und lernte an die fünfzig arbeitslose Metallarbeiter als Keramikhilfskräfte an. Nachdem das Tonvorkommen gering und von mäßiger Qualität war, musste bald Ton aus Deutschland importiert werden.
Über diese ersten Mitarbeiter und über seine guten Kontakte zu Powolny und den anderen in Wien aktiven Keramikkünstlern kam Weinbrenner in Kontakt zur Wiener Werkstätte (WW), die in Wien eine eigene Keramikwerkstätte betrieb. So entstand eine Reihe von Objekten, die mit dem Scheibbser Stempel und dem der Wiener Werkstätte gemarkt sind. Ob sie in Scheibbs für die WW hergestellt wurden bzw. über die WW in den Verkauf kommen sollten, oder ob die WW in Scheibbs eigene Entwürfe anfertigen ließ, konnte bislang nicht geklärt werden. Solche Verbindungen der WW gab es auch unter anderem zu Gmunden.

Tonindustrie Scheibbs Katalog
Sehr rasch bekam das Unternehmen einen beachtlichen Umfang, über achtzig Prozent der Produktion gingen in den Export. Alle europäischen Länder, vorwiegend aber Nord- und Südamerika, von wo eigene Einkäufer kamen, bestellten und im Voraus bezahlten, wurden beliefert. Für den Versand gab es sogar eine eigene Holzwolle- und Kistenerzeugung in der Firma.

Weinbrenners Garten
Von Anfang an produzierte Weinbrenner im eigenen Interesse für seine Gärtnereien. In der Erzeugung der Tonwaren nahmen Gartengeschirre, Über-, Bonsai- und Kaktustöpfe, Jardinieren und Vasen aller Art einen breiten Raum ein. Dabei wurde auch die einfachste Irdenware künstlerisch aufwändig gestaltet und hochwertig ausgeführt. Auch schlug Weinbrenners Liebe zur fernöstlichen Kultur, insbesondere zur chinesischen und japanischen Gartengestaltung, die er im Zuge mehrerer Reisen in den fernen Osten (Japan, China, Sumatra) kennen gelernt hatte, deutlich nieder. Es ließ von einigen der fernöstlichen Töpfe, die er aus Asien mitgebracht hatte, Gipsformen anfertigen und diese Töpfe in Serie gehen. Die Abdrücke waren so exakt gemacht, dass sogar die ursprünglichen asiatischen Schriftzeichen am Gefäßboden erhalten blieben und sich so auf den neuen Scheibbser Töpfen fanden.
Knörlein und den Krippel-Schwestern folgten als Keramikkünstlerinnen Hilde Heger und Helene Dörr. Mit ihnen kam ein noch stärkerer Einfluss der Wiener Werkstätte nach Scheibbs. Beide hatten – wie schon Rudolf Knörlein – unter anderem bei Vally Wieselthier, der bedeutendsten Keramikkünstlerin des Wiens der 1920er Jahre, gelernt oder praktiziert. Es entstanden außergewöhnliche, expressive und bizarre Tonwaren. Heger war ab 1925–1927 in Scheibbs, Dörr von 1924–26.
Die Steingutproduktion war zwischen rechtem Erlaufufer und Straße in einer der ehemaligen Gaißmayer & Schürhagl-Werkstätten untergebracht. Die Rohlinge brachte eine Art Förderband entlang der Holzbrücke zum Brennofen über die Erlauf. Es gab einen eigenen, gedruckten Warenkatalog, der verschiedenste Gebrauchsartikel aus Steingut beinhaltete, von Speise-, Kaffee- und Teeservices über Zierteller, Vasen, Puppengeschirr bis zu Sanitärbedarf. So stand diese Steinguterzeugung in Kontrast zur Kunstkeramik des linken Erlaufufers, in Design und Dekor lehnte sich diese vielfach an bestehende Vorbilder an wie die Wilhelmsburger Keramik oder Villeroy & Boch, es gab aber auch kunstvolle Entwürfe von Josef Hoffmann im späten Jugendstil.

Stadtwappen am Scheibbser Rathaus in Relieffliesen der Tonindustrie
1926 wurde das Stadtwappen von Scheibbs von Johann und Alois Illek zur zweiten Stadterhebung angefertigt und war ein Geschenk der Tonindustrie an die Stadt Scheibbs. Als Vorlage diente der Wappenbrief aus dem Jahr 1537.


Nach dem Schwarzen Freitag, dem Banken- und Börsencrash 1929 in den USA, war das Amerikageschäft schlagartig zu Ende und in Österreich herrschten Armut und Arbeitslosigkeit. Weinbrenner musste alle Künstler und alle teuren Fachleute entlassen. Der Exekutor war ständiger Gast, die Firma war nicht mehr zu halten, 1933 erfolgte die Schließung nach Konkurs der Firma und privaten Schwierigkeiten, die sich für den Gründer ergaben, der 1932 über Portugal nach Paraguay emigriert war und seine Frau und Kinder zurückließ. Anlass für dieses panische Verhalten dürfte die Angst vor einem Verfahren wegen fahrlässiger Krida gewesen
Sein Besitz wurde versteigert, nur die Firma blieb offiziell seinen beiden Kindern Martha und Theo, stand aber unter Zwangsverwaltung. 1933 war für kurze Zeit Villeroy & Boch Eigentümer. Der Scheibbsbachhof wurde ersteigert von Henriette Stoyanoff, Gattin des damaligen bulgarischen Botschafters in Wien, die zu Silvester 1933 mysteriös verstarb. Die Grundstücke der Gärtnerei wurden parzelliert und schon in den 60er Jahren etablierte sich dort wieder eine Gärtnerei. Die Kinder Weinbrenners mussten sich in Deutschland auf einer Hühnerfarm verdingen, seine Frau ließ sich scheiden und ging nach Wien zurück.

Ludwig Weinbrenner meldete sich per Post immer wieder aus dem Exil, kam aber nie mehr nach Europa zurück. Er nahm als Koch an einer Expedition Teil und verdingte sich als Truppenkoch im Krieg zwischen Paraguay und Bolivien. Er betrieb mit einem italienischen Kompagnon eine Import-Export-Firma, die gut lief, aber vom II. Weltkrieg jäh beendet wurde. Mit einem spanischsprechenden Kompagnon gründete er eine Tonerzeugung, die im Bankrott endete. In Asunción malte er Bilder und Porträts und arbeitete als Buchhalter in einem Hotel. Weinbrenner hatte 1934 ein drittes Mal geheiratet und starb verarmt 1966 an Krebs.

Era
1900-2000
Fabricante / Marca
Tonindustrie Scheibbs
País de origen
Austria
Diseñador/artista/creador
Wiener Werkstätte Circle
Material
Cerámica
Estilo
Art Déco
Estado
Buen estado - usado y con signos menores de los años
Alto
25 cm
Ancho
20 cm
Profundidad
13 cm
Periodo estimado
1920-1930

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nu aangekomen alles OK, POst CH had paket verlegd en niet afgegeven. 19.4. kwam telefoon. Kon het afhalen.

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Valksebosje
Respuesta del vendedor

How can a possible delay between the Swiss Post and the buyer be the fault of the seller. To all the potential new buyers: thank you for reading our comment on this unqualified behavior. To the buyer in question: don’t you ever bid on anything we are going to offer in the future. And now have a nice life. :)

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