Kloster Noravank - Codex Etschmiadzin - 989
編號 89997399
Die Wege des ursprünglichen Textes der Bibel sind in der jahrtausendelangen Überlieferung häufig verschlungen und verworren. In diesem unübersichtlichen Dickicht stellt der Codex Etschmiadzin einen Punkt der Orientierung dar: Er bietet den Text des im Jahre 989 im Kloster Noravank (südöstlich von Eriwan in Armenien) geschriebenen Evangeliars, das seinerseits den Text einer bereits im 5. Jahrhundert gefertigten altarmenischen Übersetzung beinhaltet. Diese altarmenische Übersetzung gilt auf Grund ihrer stilistischen Reinheit als die „Königin der Bibelübersetzungen“. Zurück zu den Ursprüngen führen auch die 19 monumentalen Miniaturen und die synoptische Darstellung in Tabellen-Säulen-Form von Übereinstimmungen und Unterschieden in den Evangelien, wie sie Eusebius von Caesarea im 4. Jahrhundert in dekorativer Weise ersonnen hat. Bei so pretiösem Inhalt verwundert es dann auch nicht mehr, dass der Einband mit einmalig schönem Elfenbein gestaltet wurde.
Seit 1920 beherbergt der Matenadaran in Eriwan als Dauerleihgabe des Katholikos aller Armenier eine der wertvollsten Handschriften der Welt: den nach seinem früheren Aufbewahrungsort benannten Codex Etschmiadzin.
Seine überragende Bedeutung fur das Glaubensleben, für Kunst und Wissenschaft gründet auf der Einmaligkeit seiner Text und Bildüberlieferung, die uns näher an die Ursprünge des christlichen Schrifttums heranführt als vergleichbare Handschriften.
Noch weiter zurück führen uns die 15 ganzseitigen Bilder, die dem biblischen Bericht als illustrierter Vorspann vorangestellt sind. In ihnen spiegelt sich in einer Ausführung des 10. Jh.s jenes Dekorationssystem am reinsten wider, das Eusebius von Caesarea in der 1. Hälfte des 4. Jh.s für die Ausstattung eines Evangeliars entwickelt hatte und das in der Folge für alle Handschriften dieses Typus verbindlich bleiben sollte.
Den künstlerischen und spirituellen Höhepunkt des Codex Etschmiadzin bilden jedoch jene zwei Blätter, die, an Pergamentstreifen angenäht, in die letzte Lage der Handschrift eingebunden wurden. Diese beiden Folios entstammen einem Evangeliar des 6. Jh.s und tragen vier ganzseitige Festtagsbilder. Die monumental wirkenden Miniaturen stellen die ältesten Zeugen der armenischen Buchmalerei dar. Durch die Aufnahme dieser Fragmente einer 300 Jahre älteren Handschrift genoss der "neue" Codex von Anfang an eine besondere Verehrung.
Die Wege des ursprünglichen Textes der Bibel sind in der jahrtausendelangen Überlieferung häufig verschlungen und verworren. In diesem unübersichtlichen Dickicht stellt der Codex Etschmiadzin einen Punkt der Orientierung dar: Er bietet den Text des im Jahre 989 im Kloster Noravank (südöstlich von Eriwan in Armenien) geschriebenen Evangeliars, das seinerseits den Text einer bereits im 5. Jahrhundert gefertigten altarmenischen Übersetzung beinhaltet. Diese altarmenische Übersetzung gilt auf Grund ihrer stilistischen Reinheit als die „Königin der Bibelübersetzungen“. Zurück zu den Ursprüngen führen auch die 19 monumentalen Miniaturen und die synoptische Darstellung in Tabellen-Säulen-Form von Übereinstimmungen und Unterschieden in den Evangelien, wie sie Eusebius von Caesarea im 4. Jahrhundert in dekorativer Weise ersonnen hat. Bei so pretiösem Inhalt verwundert es dann auch nicht mehr, dass der Einband mit einmalig schönem Elfenbein gestaltet wurde.
Seit 1920 beherbergt der Matenadaran in Eriwan als Dauerleihgabe des Katholikos aller Armenier eine der wertvollsten Handschriften der Welt: den nach seinem früheren Aufbewahrungsort benannten Codex Etschmiadzin.
Seine überragende Bedeutung fur das Glaubensleben, für Kunst und Wissenschaft gründet auf der Einmaligkeit seiner Text und Bildüberlieferung, die uns näher an die Ursprünge des christlichen Schrifttums heranführt als vergleichbare Handschriften.
Noch weiter zurück führen uns die 15 ganzseitigen Bilder, die dem biblischen Bericht als illustrierter Vorspann vorangestellt sind. In ihnen spiegelt sich in einer Ausführung des 10. Jh.s jenes Dekorationssystem am reinsten wider, das Eusebius von Caesarea in der 1. Hälfte des 4. Jh.s für die Ausstattung eines Evangeliars entwickelt hatte und das in der Folge für alle Handschriften dieses Typus verbindlich bleiben sollte.
Den künstlerischen und spirituellen Höhepunkt des Codex Etschmiadzin bilden jedoch jene zwei Blätter, die, an Pergamentstreifen angenäht, in die letzte Lage der Handschrift eingebunden wurden. Diese beiden Folios entstammen einem Evangeliar des 6. Jh.s und tragen vier ganzseitige Festtagsbilder. Die monumental wirkenden Miniaturen stellen die ältesten Zeugen der armenischen Buchmalerei dar. Durch die Aufnahme dieser Fragmente einer 300 Jahre älteren Handschrift genoss der "neue" Codex von Anfang an eine besondere Verehrung.