Bauhaus-Töpferei Dornburg - Dzban (2) - Ceramika

Seltener Bauhaus-Milchkrug mit Teller, wohl Töpferei Dornburg, um 1925

Das Ensemble wurde um 1990 in Dornburg zusammen mit Arbeiten von Otto Lindig aus der Dornburger Töpferei erworben. Es handelt sich wahrscheinlich um zwei Schülerarbeiten aus der Töpferei, die vermutlich von verschiedenen Künstlern stammen und später zusammengestellt wurden.

Teller: Teller mit hellbeigem Scherben; die Glasur ist eine grüne Kuperoxidglasur. Noch guter Zustand, leichter Bestoßungen und Glasurapplatzer am Rand. Signiert mit einem Stern, wie ihn ähnlich auch Herbert Schuffenhauer in Köln, ein Schüler des Keramikers Ludwig König (1981-1974) verwendete. Dazu einige Buchstaben, evt. M O und P. Typisches Stück für die Kunstkeramik der klassischen Moderne, Mitte der 1920er Jahre.
Maße etwa 13,5 x 13,5 x 1 cm.

Milchkrug: Krug mit einem Bauhaus-Farbflächendekor. Der Scherben ist rot, die Glasurfelder außen Weißgrau und Blau gehalten. Im Inneren und am Unterboden gelbliche Glasur. Unten am Boden Abdrücke einer Brennhilfe. Ergonomischer Griff. Guter Zustand, nur minimale Bestoßungen und kleine Haarrisse am Rand, einer in der Nähe des Ausgusses. Typisches Stück für die Kunstkeramik der klassischen Moderne, Mitte der 1920er Jahre.
Maße etwa 10 x 11 x 14 cm.

Hintergrund: Von Walter Gropius, dem Gründer des Weimarer Bauhauses, wurde 1920 die Keramikwerkstatt seiner Kunst- und Designschule im Saalestädtchen Dornburg eingerichtet, hoch auf einem Hügel mit einem wunderbaren Blick über die Landschaft. Die Verhältnisse in den 1920er Jahren waren noch ärmlicher und schwieriger als in der 30km entfernt gelegenen Gründungsortes des Bauhaus. Und doch entfaltet sich hier, vielleicht gerade wegen der Einfachheit und der Nähe zur Natur eine unvergleichbare Kreativität.