Mask - Landuman - Guinea

numbe Helmmaske der Landuman, Guinea

Feine Ritzornamente, kaum nuancierte Patina auf rötlichem Holz mit wenigen Pigmentspuren;
vermutlich 2. Hälfte 20. Jh.

Die Landuman sind eine kleine ethnische Gruppe in der Nähe der Baga in Guinea. Wegen ihrer eleganten und abstrakten Ästhetik sind ihre auffälligen "numbe"-Masken bei Sammlern seit langem begehrt. Numbe sind die einzigen bekannten Masken bei den Landuman und bestehen immer aus drei Abschnitten. Dieser Maskentyp wird wie ein Helm horizontal getragen, dabei stellt der Mittelteil das "Gesicht" der Maske dar, wobei die mit einem erhaben geschnitzten kreisförmigen Augenpaar und flach gerippten Gravuren versehenen Seitenebenen durch einen hervorstehenden Mittelgrat halbiert werden. Aus dem "Gesicht" ragt eine dreieckige Schnauze hervor, die von fünf hohlen rechteckigen Schlitzen auf den beiden schrägen Ebenen unterbrochen wird. Diese kräftige Schnauze wird durch eine mit spiralförmigen Ornamenten sowie einer Feder (?) verzierte Flosse ausbalanciert, die aus dem gegenüberliegenden Ende der zentralen Kuppel herausragt. Stoßschaden am oberen und unteren Ende der Maske; dunkler Fleck (Palmöl?) an der linken Seite des "Gesichts" (siehe Fotos).

Die derzeitige Forschung über die Funktion der Maske ist begrenzt. Lamp merkt an, dass "das, was wir wissen oder nicht wissen [...] durch eine Reihe von Faktoren [...] einschließlich der extremen Geheimhaltung, die die Skulptur umgab, und der Wahrscheinlichkeit, dass sie von verschiedenen Gruppen auf unterschiedliche Weise verwendet wurde. Offensichtlich diente sie sowohl als Schreinobjekt als auch als Tanzkopfschmuck [...]". (Lamp, Art of the Baga, 1996, S. 140).