Marc Chagall (1887-1985), after - Le Quai de Bercy - limited Print - 60x79cm

Künstler: Marc Chagall
Titel: Le Quai de Bercy
Typ: Lichtdruck auf Büttenpapier

limitierter Kunstdruck auf Büttenpapier, Auflage: 3000 Exemplare

einwandfreier Zustand, sehr gut erhalten

Gesamtgröße: 79 x 60 cm

Herausgeber: Daco Verlag Günter Bläse, Stuttgart, Germany
Druck: Lucas Lichtdruck GmbH, Stuttgart
Copyright 1985 by A.D.A.G.P., Paris & Cosmopress, Genf
Herkunft: Daco Verlag

Marc Chagall:
Marc Chagall, geboren am 7. Juli 1887 in Witebsk, im heutigen Belarus, und gestorben am 28. März 1985 in Saint-Paul-de-Vence, Frankreich, war ein bedeutender Künstler des 20. Jahrhunderts, dessen Werk eine einzigartige Mischung aus Moderne, jüdischer Tradition und traumhafter Fantasie darstellt. Chagalls Arbeiten sind bekannt für ihre lebendige Farbpalette, poetischen Bildwelten und symbolischen Darstellungen, die tief in seiner persönlichen Geschichte und kulturellen Wurzeln verwurzelt sind.

Chagall begann seine künstlerische Ausbildung in seiner Heimatstadt Witebsk, bevor er nach Sankt Petersburg zog und dort die künstlerischen Strömungen seiner Zeit, darunter den Symbolismus und den Fauvismus, aufnahm. In Sankt Petersburg lernte Chagall die Werke von Henri Matisse kennen, dessen leuchtende Farben und vereinfachte Formen einen tiefen Einfluss auf ihn hatten. Matisses „Der Tanz“ (1910) und „Die Musik“ (1910) spiegeln eine ähnliche Freude an der Farbe wider, die Chagall in seine eigenen Werke einfließen ließ.

Nachdem er 1910 nach Paris zog, wurde Chagall in die Avantgarde-Kreise eingeführt und nahm die Einflüsse von Kubismus und Surrealismus auf. Seine Begegnungen mit Pablo Picasso und Georges Braque prägten seine Arbeit in dieser Zeit erheblich. Während der Kubismus bei Chagall nicht so stark ausgeprägt ist wie bei Picasso oder Braque, zeigen seine Werke aus dieser Zeit, wie „Ich und das Dorf“ (1911), eine spielerische Verwendung von Perspektive und geometrischen Formen, die den Einfluss dieser Bewegung verdeutlichen. Picasso’s „Les Demoiselles d’Avignon“ (1907) und Braques „Häuser in L’Estaque“ (1908) sind Werke, die die geometrische Strenge des Kubismus auf eine Weise veranschaulichen, die Chagall inspirierte, auch wenn er diese Elemente in einer eigenen, poetischen Weise umsetzte.

Ein weiteres prägendes Element in Chagalls Werk ist seine tiefe Verbindung zu jüdischen Traditionen und Symbolen. Viele seiner Gemälde, wie „Der Geiger“ (1912) und „Jüdisches Leben“ (1925), greifen auf die Ikonografie seiner jüdischen Kindheit und Kultur zurück, was ihn zu einem bedeutenden Vertreter der jüdischen Kunst machte. Diese Themen verbindet Chagall mit der spirituellen und symbolischen Malerei eines Gustav Klimt oder einem Wassily Kandinsky, deren Werke ebenfalls tief in mystischen und religiösen Themen verwurzelt sind. Klimts „Der Kuss“ (1907-1908) und Kandinskys „Impression III (Konzert)“ (1911) zeigen eine ähnliche Suche nach dem Spirituellen und Transzendenten in der Kunst.

Chagalls Werk zeichnet sich durch eine traumhafte und oft surrealistische Bildsprache aus, die ihn mit Künstlern wie Joan Miró und Salvador Dalí verbindet. Mirós „Harlekin’s Karneval“ (1924-1925) und Dalís „Die Beständigkeit der Erinnerung“ (1931) zeigen eine ähnliche Tendenz zur surrealen, traumhaften Darstellung, die Realität und Fantasie miteinander verschmelzen lässt. Chagalls Gemälde, wie „Der blaue Liebhaber“ (1914), zeigen diese Verschmelzung von Traum und Realität, was ihn zu einem wichtigen Vorläufer und Zeitgenossen der surrealistischen Bewegung machte.

Während des Zweiten Weltkriegs und seiner Emigration in die USA schuf Chagall zahlreiche Werke, die seine Erfahrungen als Exilant und die Schrecken des Krieges widerspiegelten. Diese Zeit prägte auch seine Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, wie Fernand Léger und Robert Delaunay, die wie Chagall auf der Flucht vor dem Krieg in die USA gingen. Légers „Stadt“ (1919) und Delaunays „Rhythmus, Freude am Leben“ (1930) sind Beispiele für Werke, die die Einflüsse des Krieges und der Flucht thematisieren und in ihrer lebendigen Farbigkeit und Komposition eine Verbindung zu Chagalls Arbeiten dieser Zeit zeigen.

Nach dem Krieg kehrte Chagall nach Europa zurück, wo er seine künstlerische Karriere fortsetzte und unter anderem beeindruckende Glasfenster und Wandgemälde für bedeutende Bauwerke in Frankreich, Israel und Deutschland schuf. Diese Arbeiten, wie die Glasfenster der Kathedrale von Reims (1974) oder die „America Windows“ (1977) im Art Institute of Chicago, zeigen seine Fähigkeit, Farbe und Licht auf monumentale Weise zu nutzen, ähnlich wie Henri Matisse in seiner Chapelle du Rosaire in Vence (1947-1951).

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