Interviews

Weltfrauentag: Interview mit Eri Maeda

Von Jenna | 8. März 2024

Der 8. März ist der Tag, der den Frauen der Welt gehört – ein Tag, an dem sie selbst und ihre Leistungen besonders gewürdigt werden. Auf Catawiki rücken wir die Frauen ins Rampenlicht, die die besonderen Objekte entwerfen, kreieren und herstellen, für die wir uns leidenschaftlich begeistern.


In dieser Interviewreihe haben wir uns mit vier Frauen zusammengesetzt, um ihre Geschichten zu hören und Einblicke in ihre Erfahrungen zu gewinnen. Lernen Sie in diesem Interview die Künstlerin und Keramikerin Eri Maeda kennen.


Wie sind Sie Künstlerin geworden? Was hat Sie dazu bewogen, sich der Keramikkunst zu widmen? 


Ich wurde Künstlerin, weil ich das Bedürfnis verspürte, meine Gedanken und Meinungen, die in meinem Leben häufig unterdrückt wurden, zum Ausdruck zu bringen. Meistens hielt ich mich an Regeln und schwieg, aber ich erkannte, dass gesellschaftliche Einflüsse, insbesondere aus den Medien, meinen Geist formten. 




Die Entdeckung der Macht der eigenen Meinung hat mich dazu inspiriert, mich der Keramikkunst zuzuwenden. Ton nimmt – genau wie ich – Stöße auf und kann auf verschiedene Arten geformt werden. Er ist ein greifbarer Werkstoff, der es mir ermöglicht, meine persönliche Geschichte visuell zu teilen und bei anderen Menschen einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.


Würden Sie einen Teil Ihrer Arbeit als Spiegelbild Ihres kulturellen Erbes betrachten? 


Sicherlich. Ich verbinde meinen einzigartigen künstlerischen Stil mit den kulturellen Motiven und der gemeinsamen Identität, die in der japanischen Kultur hervorgehoben werden. Durch diese Kombination kann ich meine Individualität zum Ausdruck bringen, während ich Elemente einbeziehe, die Bezug zum umfassenderen kulturellen Kontext haben. Dadurch entsteht eine harmonische Mischung in meiner künstlerischen Arbeit.




Auf welche Weise spiegelt Ihre Arbeit Ihre Persönlichkeit wider? Und wie repräsentiert sie Sie als Frau? 


Meine Arbeit dient als Spiegel, der meinen persönlichen Weg und mein Wachstum reflektiert. Insbesondere die Skulpturenserie „Gucha“ veranschaulicht meinen Kampf mit Selbstzweifeln und visualisiert den Akt des Zerschlagens der inneren Stimme, die mich oft daran gehindert hat, an mich selbst zu glauben.


Als Frau erkunde ich in meiner Kunst Aspekte der Selbstfindung und betone vor allem, wie wichtig es ist, persönlichen Genuss anzuerkennen und dankbar anzunehmen. Die Keramikskulptur „Guilty Pleasure“ fängt diese Momente visuell ein und zielt darauf ab, offene Gespräche über solche Erfahrungen anzustoßen.


Durch meine Arbeit versuche ich, gesellschaftliche Tabus zu brechen und einen inklusiveren Dialog zu fördern. Ich bin begeistert von der Entwicklung meiner Kunst, die sich parallel zu meinem persönlichen Weg entfaltet.




Können Sie uns etwas über die Frauen erzählen, die Sie am meisten inspiriert haben? 


Die japanische Dichterin Kaneko Misuzu war eine bedeutende Inspirationsquelle für mich, ihr Gedicht „私と小鳥と鈴と“ („Watashi to kotori to suzu to“), zu Deutsch „Das Glöckchen, der kleine Vogel und ich“, hat einen besonders starken Eindruck auf mich hinterlassen. 


Ich habe ihre Texte zum ersten Mal in einem Schulbuch gelesen, das war vor langer Zeit. Damals konnte ich die Tiefe ihrer Bedeutung natürlich nicht erfassen. Erst später, als ich mich erneut mit ihren Gedichten befasste, berührte mich der Satz „みんなちがってみんないい“ („Minna chigatte minna ii“), zu Deutsch „Wir sind alle verschieden, und das ist in Ordnung“. Diese Erkenntnis hat Misuzus Poesie in eine tröstliche Erinnerung verwandelt, die mich ermutigt, meine Meinungen selbstbewusst auszudrücken und meine persönliche Geschichte zu erzählen.


Ihre einfachen, aber tiefgründigen Worte sind nun eine leitende Kraft, die die Schönheit unserer Unterschiede betont und mich dazu inspiriert, individuelle Perspektiven zu schätzen und dabei meinem wahren Selbst treu zu bleiben.




Wie stellen Sie sich die Zukunft Ihrer Branche vor? Inwiefern sehen Sie sich selbst als treibende Kraft des Wandels?


Ich bin davon überzeugt, dass mehr Menschen verschiedene Geschichten und Stile wertschätzen werden. Als Künstlerin möchte ich mich daran beteiligen, indem ich meine eigenen Geschichten erzähle. Ich werde vielleicht nicht alles verändern, aber ich hoffe, etwas Besonderes zur Kunstwelt beizutragen, indem ich Menschen miteinander verbinde und Gespräche anrege.


Diese Bemühungen gehen über die Kunstwelt hinaus und berühren Menschen aus allen Lebensbereichen. Ich möchte zu einer offeneren und inklusiveren Welt beitragen.


Andererseits hoffe ich auch, dass meine Kunst den Menschen, insbesondere der nächsten Generation, Wissen vermittelt und sie aufklärt. Indem ich über kulturelle und gesellschaftliche Themen spreche, möchte ich die Menschen sensibilisieren, informieren und zu positiven Veränderungen inspirieren.


Wie tragen Marktplätze wie Catawiki dazu bei, dass Ihre Arbeit auf globaler Ebene wahrgenommen wird?


Eine Plattform wie Catawiki trägt wirklich dazu bei, dass meine Kunst weltweit Beachtung findet. Sie gibt meiner Kunst Gelegenheit, von Kunstliebhabern aus aller Welt gesehen zu werden. Das bedeutet, dass mehr Menschen das, was ich erschaffe, entdecken und einen Bezug dazu aufbauen können, auch wenn sie weit weg sind. Durch die Präsenz auf Catawiki steht meiner Kunst die ganze Welt offen, und die Plattform eröffnet ihr neue Möglichkeiten, von einem vielfältigen Publikum anerkannt und wertgeschätzt zu werden.


Welche Ratschläge würden Sie der nächsten Generation von Künstlerinnen mit großen Träumen mit auf den Weg geben?


Zelebrieren Sie Ihre Einzigartigkeit, bleiben Sie neugierig und hören Sie nie auf zu lernen. 


Der Glaube an sich selbst ist in der subjektiven Welt der Kunst entscheidend – Sie müssen Vertrauen in Ihre Fähigkeiten und den Wert Ihrer Kreationen haben. Feiern Sie Ihre Individualität und lassen Sie sich auf Ihrem kreativen Weg von Neugier und Selbstvertrauen voranbringen.





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