Von Marieke | 4. November 2021
Die Suche nach den exklusivsten Zeitmessern ist nur der erste Schritt für leidenschaftliche Uhrensammler. Wir sprechen mit dem renommierten Tokioter Sammler von Vintage-Uhren und Catawiki-Verkäufer Kenji Hayashi über seine lebenslange Begeisterung für die Suche nach besonderen, seltenen Funden, aber auch über sein Engagement für Qualität, Authentizität und technische Erhaltung.
Was hat Ihre Leidenschaft für Uhren entfacht?
Als ich 19 Jahre alt war und noch als Zeitungsjunge arbeitete, um mein Studium zu finanzieren, stieß ich auf eine vintage Cyma-Uhr mit Handaufzug. Ich spürte sofort eine innige Verbindung zu der Uhr und ich musste sie einfach haben. Mit dieser Uhr habe ich meine Vintage-Uhrensammlung begonnen und sie war die Grundlage für den späteren Handel mit Uhren und dafür, dass ich mit der Zeit zu einem technischen Experten geworden bin.
Sie sind ein spezialisierter Fachmann auf Ihrem Gebiet geworden und werden von vielen bewundert. Wie haben Sie Ihren Wissensschatz im Laufe der Jahre aufgebaut?
In der Zeit, in der ich nur Sammler war, habe ich häufig Vintage-Uhren von Verkäufern auf der ganzen Welt gekauft – aber viele stellten sich als Fälschungen heraus oder hatten eingebaute gefälschte Teile. Das war natürlich zutiefst enttäuschend und demotivierend, aber ich wollte meine Leidenschaft nicht aufgeben. Daher beschloss ich, selbst auf dem Uhrenmarkt zu arbeiten, um von weltbekannten Uhrensammlern zu lernen. Mir wurde schnell klar, dass die einzige Quelle, von der ich wirklich lernen konnte, die Uhrmacher selbst waren. Also packte ich meine Koffer und reiste ins Schweizerische Genf, wo viele große Uhrenmarken ihren Hauptsitz haben.
Wie gehen Sie vor, um die Authentizität festzustellen?
Inzwischen ist mein Wissen erheblich gewachsen, aber ich bin mir immer der Tatsache bewusst, dass das fundierteste Wissen immer noch im Herstellerwerk zu finden ist. Im Laufe der Jahre konnte ich großartige Beziehungen zu führenden Uhrenherstellern aufbauen, teilweise kamen sie dadurch zustande, dass ich dort um die Bestätigung der Authentizität von bestimmten Stücken gebeten habe oder für seltene Uhren, manchmal bis zu 100 Jahre alt, Vollwartungen in Auftrag gab. Wenn man ein zuverlässiger Verkäufer sein will, ist meiner Ansicht nach das Wichtigste, bescheiden zu bleiben, seinem eigenen Urteil nie hundertprozentig zu trauen und immer eine Zweitmeinung einzuholen. Immerhin trägt man eine große Verantwortung.
Wie hat Catawiki Ihre Art der Geschäftstätigkeit verändert?
Catawiki bietet eine vertrauenswürdige Plattform, da jedes für die Auktion angebotene Stück zunächst von einem Experten überprüft wird. Darüber hinaus hat Catawiki meine Reichweite deutlich vergrößert, so dass ich nicht nur lokal, sondern weltweit Geschäfte machen kann. Es macht mir auch sehr viel Freude, mich mit Catawiki-Experten fachlich auszutauschen und mit gleichgesinnten leidenschaftlichen Sammlern in Kontakt zu kommen.
Wenn Sie auf Ihre Jahre als Sammler zurückschauen, gibt es eine Uhr, die unvergesslicher als alle anderen ist?
Als ich erstmals beschloss, in den globalen Vintage-Uhrenmarkt einzusteigen, habe ich einen Sammler aus Italien getroffen, der ein wirklich großartiger Mensch ist und als weltweit tätiger Verkäufer großes Vertrauen genießt. Die Chronograph Moonphase Day-Date „Padellone“ war die erste Uhr, die ich von ihm gekauft habe. Dabei handelt es sich um eine unglaublich seltene Uhr aus dem Jahr 1950. „Padellone“ ist italienisch für „große Bratpfanne“ – diesen humorvollen Spitznamen bekam die Uhr wegen ihrer für die damalige Zeit bemerkenswerten Größe von 36 mm. Die 8171 ist außerdem eine der wenigen Uhren in der Geschichte von Rolex, die eine Mondphasenanzeige auf dem Zifferblatt hat.
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