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Die kommenden Entwicklungen auf dem Oldtimermarkt

Von Simone | 8. Mai 2019

Der Oldtimermarkt hat sich in den letzten Jahren von einem stabilen Markt für den Hobbymechaniker, über eine hochpreisige Leidenschaft für den Sammler, bis hin zu einem aktuellen Spartrend entwickelt. Die Preise für alte Liebhaberfahrzeuge haben sich in den letzten 10 Jahren mindestens so dynamisch entwickelt wie der Markt für Kryptowährungen. Bei diesen permanenten Veränderungen kann man nur schwierig voraussagen, was die Zukunft bringt. Wir haben uns mit unserem Experten für Oldtimer, Jan-Bart Broertjes, zusammengesetzt. Jan erklärt, was der Markt aktuell macht und wohin die Reise gehen könnte.

Langfristige Trends

Es scheint auf dem derzeitigen Markt weniger Menschen zu geben, die in teure Autos investieren möchten. Jan-Bart erklärt: “Wir sehen, dass sich Fahrzeuge im hochpreisigen Marktsegment (alles über 120.000 Euro) schwerer verkaufen lassen, als noch vor vier oder fünf Jahren. Im Gegensatz dazu floriert der Markt im erschwinglicheren Marktsegment (6.000 - 17.000 Euro). Zwischen 2010 und 2014 gab es einen großen Medienhype rund um das Thema Oldtimer. In den Medien ging die Empfehlung um, sein Geld in alte Klassiker zu investieren, anstatt das Vermögen zur Bank zu bringen. Und weil Oldtimer nur begrenzt verfügbar sind, führte diese Empfehlung dazu, dass die Preise in die Höhe schossen. Dies hat sich inzwischen geändert und der Markt ist wieder fest in der Hand von Liebhabern des Automobils.“

„Zukünftig könnte die Umwelt einen großen Einfluss auf den Oldtimermarkt haben. Die Emissionsreduktion wird immer wichtiger und die Politik beschließt immer mehr Maßnahmen gegen Fahrzeuge, die nicht bestimmte Umweltstandards erfüllen. Das bedeutet, dass das Fahren eines Oldtimers zu einem teuren Hobby werden könnte. Wir sehen bereits, dass die Nachfrage nach Vorkriegsautos rückläufig ist und das könnte eine Reaktion auf diese Maßnahmen sein."

Die Millennials übernehmen das Ruder

Eine der größten Änderungen auf dem Oldtimermarkt der letzten Jahre wurde durch das steigende Interesse von Millennials ausgelöst. „Liebhaber neigen stets dazu, sich für die Traumautos ihrer Jugend zu interessieren. Das bedeutet, dass die Nachfrage nach Fahrzeugen aus der Vorkriegszeit und aus den 50er und 60er Jahren sinkt und sich zugunsten jüngerer Modelle verlagert. Jüngere Käufer sind nicht mehr auf der Suche nach den traditionell „coolen“ (und teureren) Musclecars und Sportwagen, sondern vor allem nach Autos, mit denen sie aufgewachsen sind und vor allem, die bezahlbar sind.“

Es ist ungewöhnlich, aber es erscheint, als ob auch Videospiele zur Beliebtheit bestimmter Modelle beigetragen haben. „Viele der Interessenten, die in den 80er und 90er Jahren aufgewachsen sind, haben viel Zeit mit Videospielen wie Need for Speed, Gran Turismo und Forza verbracht und das führt zu einer zusätzlichen emotionalen Bindung zu bestimmten Autos. Jetzt ist diese Generation alt genug und könnte sich das Traumauto aus der eigenen Jugend zulegen.

Need for Speed (1994)

Ohne Mindestpreis

Auktionen waren schon immer ein großer Teil des Oldtimermarkts. Inzwischen werden immer weniger Autos auf physischen Auktionen versteigert, sondern stetig mehr im Online-Bereich und können somit von einem riesigen Publikum aus der ganzen Welt ersteigert werden. Sicher, der Versand gestaltet sich etwas schwieriger als zum Beispiel bei Briefmarken oder Münzen. Aber wenn man wirklich das Auto seiner Träume finden will, dann sollte man sich schon etwas weiter umsehen.

Eine bekannte Größe bei Versteigerungen von Autos ist der Mindestpreis. Hierbei handelt es sich um den minimalen Verkaufspreis, der vom Verkäufer festgelegt wird und unter dem das Auto nicht versteigert wird. Es gibt jedoch den Trend- sowohl bei Offline- aber auch Online-Auktionen- dass Autos ohne Mindestpreis angeboten werden. Autos, die ohne Mindestpreis versteigert werden, sind gute Indikatoren für den tatsächlichen Zeitwert eines bestimmten Autos; eine ehrliche Momentaufnahme des Marktes. Verkäufer haben manchmal unrealistische Erwartungen, was den Wert ihres Fahrzeugs betrifft und legen entsprechend viel zu hohe Mindestpreise fest, sodass ein Auto nicht verkauft werden kann.

"Es ist zwar verständlich, dass Verkäufer den Komfort und die Sicherheit eines Mindestpreises schätzen, das kann sich aber auch als nachteilig erweisen. Ein zu hoher Mindestpreis kann Interessenten dazu bringen, viel zu vorsichtig oder vielleicht sogar gar nicht mitzubieten. Autos ohne Mindestpreise ziehen deutlich mehr Bieter an. Das kann dazu führen, dass Bieter einen wahrlichen Bieterkrieg eingehen, der letztendlich zu deutlich höheren Erlösen führen kann. Es ist natürlich ein Risiko für den Verkäufer, aber: nur wer wagt, gewinnt“, empfiehlt Jan-Bart.

Trends auf Catawiki

Catawiki organisiert wöchentliche Online-Auktionen für Oldtimer und monatliche Auktionen, in denen Autos speziell ohne Mindestpreis angeboten werden. Mercedes gehört zu den Marken, die sich am besten verkaufen. Danach kommt Fiat, Jaguar, MG und Alfa Romeo. Die Autos, nach denen auf Catawiki am meisten gesucht wird, sind Porsche, BMW und Ferrari. Auch Scheunenfunde, also Autos, an denen einige Restaurierungen vorgenommen werden müssen, sind sehr beliebt.

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Auf der Suche nach Ihrem Traumauto? Schauen Sie sich unbedingt unsere Oldtimer-Auktionen an.

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